Der Countdown zur Bundestagswahl läuft unaufhaltsam dem 22. September entgegen. Die letzte Forsa-Umfrage vor der Wahl hat heute noch einmal gezeigt, dass der Ausgang der Wahl noch lange nicht fest steht. Weder CDU und FDP noch SPD, Grüne und die Linkspartei verfügen über eine Mehrheit. Daher wollen auch wir uns heute den Parteien widmen und betrachten, wie ihre mediale Präsenz in der vergangenen Woche aussah.

Wir werden dabei auch vergleich, wie die Parteikürzel und die Langformen der Parteien von den Publishern abgedeckt werden. 

Als Datengrundlage wird daher die Kalenderwoche 37 betrachtet, also der Zeitraum vom 09.09.2013 bis zum 15.09.2013. Die Messung filtert alle Ergebnisse, die zum Messzeitpunkt älter als 24 Stunden sind heraus.
Die Keywordauswahl stellt die größten deutschen Parteien, die auf Bundesebene wählbar sind, dar. Zusätzlich wurden noch kleinere Parteien in die Betrachtung einbezogen, um Vergleichwerte darzustellen.

Beginnen wollen wir auch in diesem Vergleich mit der Themenabdeckung. Die Themenabdeckung beschreibt, wie viele Artikel vom jeweiligen Anbieter zum Keyword bei Google indexiert sind. Der Einfachheit halber sind hier als Maximum pro Messungen 10 Artikel definiert.

Die Darstellung der Themenabdeckung zeigt deutlich, dass die News-Anbieter ihren Nachrichten auf die Parteikürzel optimieren. Die Daten der Parteien CDU und SPD unterstreichen diese These deutlich. So erreichen die hier betrachteten Publisher fast alle eine volle Themenabdeckung zu den Parteikürzeln. Im Vergleich dazu ist die Themenabdeckung zu den Langformen beider Parteien, bei allen Publishern, sehr gering. Lediglich die Welt zeigt einen deutlichen Ausreißer beim Keyword „Sozialdemokratische Partei Deutschlands“.
Generell lässt sich aber auch festhalten, dass die Welt auch bei den weiteren Parteien, die hier betrachtet werden, immer zu den stärksten Anbietern zählt und auch zu den Keywords AFD, Gründe und Piraten stark vertreten ist.
Da es für die Partei Die Linke kein offizielles Parteikürzel gibt betrachten wir hier nur diese Schreibweise des Parteinamens.

Natürlich wollen wir jetzt auch noch die Sichtbarkeit der Publisher in der Google News Box zu den einzelnen Parteien auswerten.

Hier zeigt sich ein unerwartetes Bild. In den News Boxen zu den Parteinamen, sowohl Kürzeln, als auch den Langformen der Parteinamen, sind die betrachteten Publischer sehr ungleich vertreten.
Es sticht sofort heraus, dass der Tagesspiegel sehr dominant in der News Box zu Bündnis 90/ Die Grünen vertreten ist. In den News Boxen zu weiteren Parteinamen hingegen spielt der Anbieter so gut wie keine Rolle.
Die Welt ist auch hier der einzige Anbieter, der bei mehreren Keywords stärker vertreten ist. Hier zeigt sich, dass die breite Themenabdeckung der Welt sich auch in den Rankings in der News Box auszahlt.

Anhand der Grafik lässt sich ebenfalls feststellen, dass die News Boxen zu den Langformen der Parteinamen nicht von den großen Nachrichtenanbietern dominiert werden. Hier sind eher kleine Publisher stark vertreten, die diese Chance für sich nutzen.
Als bestes Beispiel zeigt sich das Keyword „Freie Demokratische Partei“. Keiner der hier betrachteten Publischer rankt dazu in der News Box. Diese News Box wird, sofern sie in den Ergebnissen der organischen Google Suche vorhanden ist, allein von volksfreund.de belegt.

Interpretation

Die erhobenen Daten zeigen deutlich, dass die großen Publisher ihre Nachrichtenangebote auf die Parteikürzel ausrichten. Die Chance, die sich in der Abdeckung der Langformen der Parteinamen ergibt, wird von den kleineren Nachrichtenanbietern erkannt und bedient.
Es zeigt sich auch, dass die großen Bundesparteien eine starke mediale Präsenz vor der Bundestagswahl bei den Publishern genießen und sich auch hier keine klaren Gewinner ablesen lassen. Es bleibt also weiterhin spannend bis zum kommenden Sonntag.